Märchen 2011

Dornröschen

Novemberzeit ist Märchenzeit. Im Jubiläumsjahr der 15. Bingenheimer Märchenspiele präsentierten wir an zwei Wochenenden und zehn Aufführungen das „Dornröschen“. Regisseurin Monika Stete schaffte es wieder einmal, mit ihrer Interpretation des Märchens über 60 Darstellerinnen und Darsteller einzubinden und das Publikum zu begeistern.

Hunderte von Probestunden, der Bau der Kulisse, das Schneidern der Kostüme und vieles mehr seit Mitte August bereiteten allen Akteuren und Helfern den einen oder anderen Streßmoment, aber bereits mit der Premiere am 11. November waren diese wieder vergessen. Märchenhafte Atmosphäre und zufriedene Gesichter unserer Gäste.

Wir freuen uns, dass Ihnen und euch unser Märchen gefallen hat und freuen uns schon heute auf das nächste Jahr.


Es war einmal ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: „ Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!“ und sie kriegten aber lange Zeit keins. Doch ehe ein Jahr vorbei war, gebar die Königin ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude ein großes Fest bestellte. Er lud seine Verwandten und auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kinde hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn weise Feen in seinem Reiche. Weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so musste eine von ihnen daheim bleiben.

Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert und die weisen Feen beschenkten das Kind mit ihren Wundergaben: Die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elf Feen ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die Dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war und rief mit lauter Stimme: „Die Königstochter soll sich an ihrem 16. Geburtstag an einer Spindel stechen und tot umfallen!“ Damit kehrte sie um und verließ den Saal. Alle waren erschrocken. Da trat die Zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte. Weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur mildern konnte, sagte sie: „Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in den die Königstochter und der gesamte Hofstaat fällt.“

Zuerst spielt das kleine Dornröschen unbefangen mit ihren Freundinnen. Der Koch mit seinen Küchenjungen, die Küchenmagd und der fliegende Händler Seccuro setzen lustige Akzente. Kleine Röschen tanzen über die Bühne. Wir alle wissen, dass sich Dornröschen tatsächlich an der Spindel sticht und der Fluch in Erfüllung geht. Da bleiben Prinzen im Dornengestrüpp hängen und gar schauerlich erscheint die böse dreizehnte Fee.

Bilder: Tom Wettig

Der Bericht in der Wetterauer Zeitung vom 16. November 2011